Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen

Grünland & Futterbau

Allgemeine Informationen zum Energiemais

Der als Hauptfrucht angebaute Energiemais ist ein dominierender Rohstoff für Biogasanlagen. Bei hohen Trockenmasse- und damit auch hohen Methanerträgen pro Hektar ist der Einsatz als Gärsubstrat häufig wirtschaftlich. Im Unterschied zur Maissilage zu Futterzwecken ist ein hoher Kolbenanteil in der Silage bei der Produktionsrichtung Energiemais von untergeordneter Bedeutung. Hier steht die Erzeugung von möglichst viel Biomasse bei gleichzeitiger Silierfähigkeit im Vordergrund. Geeignet sind massenwüchsige Sorten, die stresstolerant, gesund und sicher in der Abreife sind. Dabei kann die Reifezahl bis zu 30 Punkte höher liegen als die der am Standort verwendeten Sorten zur Futternutzung. Die Einhaltung spezifischer Ansprüche der Kulturpflanze Mais an die Produktionstechnik ist Voraussetzung für die Erzielung hoher Biomasseleistungen. Mais reagiert auf Mängel in der Bodenstruktur (Bodenverdichtungen) mit schlechter Nährstoffaufnahme, die auch mit erhöhtem Nährstoffangebot nicht verhindert werden kann. Nur gut strukturierte Böden erwärmen sich zeitig, lassen eine frühe Saat zu und sind Gewähr für optimale Ernährung in der Jugend.

Die empfohlenen Sorten können mit einer etwas höheren Saatstärke als für Silomais üblich angebaut werden. Da steigende Pflanzenzahlen mehr Masse bringen, wird als Richtwert häufig empfohlen Energiemais mit einer Pflanze/m² mehr auszusäen, sofern die Wasserversorgung es zulässt. Die Düngung ist nach dem Ertragsniveau auszurichten. In kühleren Anbaulagen ist eine Unterfußdüngung angebracht, da bei geringer Phosphatverfügbarkeit erhebliche Wachstumsverzögerungen eintreten können. Um eine weitere Phosphatanreicherung in den Böden zu vermeiden und die betrieblichen Nährstoffsalden zu entlasten, ist man bestrebt, die Unterfußdüngung auf das benötigte Maß zu reduzieren. Unterfußdüngung gewinnt zudem im Zusammenhang mit der Düngeverordnung an Bedeutung, denn bei hohen Phosphatgehalten im Boden kann Phosphor zum limitierenden Faktor bei der Düngung mit Wirtschaftsdüngern werden. Die K- und Mg-Düngung ist nach den Bodengehalten auszurichten.

Da Mais im Jugendstadium auf Unkrautkonkurrenz mit Ertragseinbußen reagiert, ist die Unkrautbekämpfung möglichst früh durchzuführen. Der Erntezeitpunkt für Energiemais ist erreicht, wenn 30 % (+/- 2 %) TS-Gehalt in der Ganzpflanze vorliegen. Bei der Ernte wird die Häcksellänge verringert, dies erhöht die Angriffsfläche für den enzymatischen Abbau im Fermenter der Biogasanlage.


Drucke diesen Beitrag Drucke diesen Beitrag