Die Anbaufläche von Winterraps betrug in 2016 rund 61.000 ha, das macht 13 % der gesamten ackerbaulich genutzten Fläche Hessens aus. Die Anbaufläche ist in den letzten Jahren leicht zurückgegangen, da aufgrund von zu engen Fruchtfolgen (dreijährig) vermehrt Fruchtfolgekrankheiten aufgetreten sind. Der Anbau von Kruziferen als z.B. Zwischenfrucht kann diesen Effekt als Zwischenwirt zusätzlich verstärken.
In Ackerbauregionen ohne Maisanbau hat der Winterraps jedoch weiterhin eine große Bedeutung als Kultur mit guter Vorfruchtwirkung vor Getreide. Winterraps hinterlässt viel Nährstoffe sowie eine gute Bodengare. Der Boden ist durch die tiefen Rapswurzeln aufgeschlossen worden und eignet sich besonders um nachfolgendes Wintergetreide pfluglos bestellen zu können.
Der Winter hat mit einer meist geschlossenen Schneedecke und kräftigen Frostgraden Einzug gehalten. Bedingungen, die das Wild zur Nahrungssuche auf die Felder zieht.
Sobald der Raps aufgelaufen ist, muss eine kontinuierliche Schädlingskontrolle durchgeführt werden. Dabei muss speziell auf den Rapserdfloh und den Schwarzen Kohltriebrüssler geachtet werden.
Die Niederschläge der vergangenen Wochen haben zu einer hohen Aktivität vorhandener Schnecken geführt. Eine Kontrolle mittels Falle (Schneckenfolie, Sack, Blumenuntersetzer, …) ist sinnvoll, um ein aufschlussreiches Bild über mögliche Schneckenschäden in den Rapssaaten zu bekommen.
Nach der Ernte ist vor der Aussaat – da das Zeitfenster zwischen Aussaat und Ernte im Rapsanbau unter Umständen sehr eng sein kann, stimmt diese Redewendung nicht immer. Daher ist es ratsam sich bereits vor der kommenden Ernte Gedanken zur Saatgutbestellung und der damit einhergehenden Sortenwahl zu machen. Die Ergebnisse der Landessortenversuche 2022 des LLH können dafür Informationen zur passenden Sortenwahl für die hessischen Anbaugebiete bieten.
Vielerorts blüht in Hessen der Raps. Hier und da sieht man jetzt wieder Bienenkästen an den gelben Feldern stehen. Denn nicht nur die ölhaltigen Rapskörner sind für die Kraftstoff-, Fütterungs- und Lebensmittelbranche wertvoll, schon die Blüte ist von wirtschaftlicher Bedeutung: „Für viele Imkereien ist die Rapstracht die erste ergiebige Honigernte des Jahres.
Winterraps gehört aktuell zu den wirtschaftlichsten Markfrüchten im Anbau. Hohe Erträge mit sehr guten Qualitäten gepaart mit einem hohen Preisniveau veranlassen diesen aktuellen Umstand. Auch der züchterische Fortschritt im Raps geht mit großen Schritten voran: vor allem die neueren Sorten zeigen sich überaus leistungsstark. Welche Sorten sich für die hessischen Anbaubedingungen am besten eignen, zeigen die Ergebnisse der Landessortenversuche Winterraps 2022 in Hessen.
Die bescheidenden Rapserträge im Sommer 2021 lassen sich angesichts freundlicher Marktaussichten etwas leichter verdauen. Mit Blick auf die kommende Ernte sollten nun die Grundlagen für eine gute Rapsernte gelegt werden.
Wetterkapriolen gekennzeichnet vor allem durch Starkregen, gefolgt von unbefahrbaren Flächen und lagernde Bestände dominieren die Ernte in 2021. Rund drei Wochen Verzögerung des Erntetermins brachten die Wetterereignisse in Hessen mit sich und damit auch vielerorts ein für den Rapsanbau seltenes Bild: lagernde Rapsbestände mit teilweise starkem pilzbedingen Krankheitsdruck.